Das Londoner Fintech-Start-Up Revolut ist auf Expansionskurs und hat angekündigt, bald neben den bislang angebotenen Mastercard-Kreditkarten auch Visa-Karten ausgeben zu wollen. Eine entsprechende Vereinbarung zwischen dem Kreditkartennetzwerk und dem Start-Up erlaubt das. Die Erschließung der nord- und lateinamerikanischen Märkte sowie Asiens ist für Revolut der primäre Grund für diese Partnerschaft. Doch auch den europäischen Nutzern will Revolut mittelfristig die Karten der beiden großen Zahlungsnetzwerke parallel anbieten. Mit dieser neuen Infrastruktur plant Revolut zunächst in 24 neue Länder zu expandieren und dabei 3500 Stellen zu schaffen. Bislang ist Revolut in 32 europäischen Staaten aktiv. Vor allem der US-Markt ist für die Briten äußerst attraktiv.

Für das Visa-Netzwerk wiederum ist diese Partnerschaft wichtig, um von den Kundinnen und Kunden europäischer Fintech-Startups wahrgenommen zu werden. Bislang setzen N26, Solaris, Revolut und Co. zum überwiegenden Teil auf das Mastercard-Netzwerk. Visa-CEO Al Kelly kündigte daher schon im Juli an, dass das Netzwerk Kooperationen mit Fintechs anstrebe und sich darum kümmere, die eigene digitale Infrastruktur für Tech-Unternehmen attraktiver zu gestalten. Revolut plant, mittel- bis langfristig rund drei viertel der eigenen Karten mit Visa-Branding zu versehen. Für das Netzwerk wäre das ein wichtiger Schritt.

Revolut genießt nicht zuletzt in der Cryptocurrency-Szene eine gewisse Popularität, da über das Konto schnell und einfach Fiatwährungen in Bitcoin und einige andere Tokens gewechselt werden können. Dabei ist es allerdings nicht möglich, die so erworbenen Coins an andere Wallets zu versenden.