Im Rahmen ihres Quartalsberichts hat die Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) das Thema „Trends in der Zahlungsinfrastruktur“ aufgriffen. Der Bericht umfasst 151 Seiten und befasst sich mitunter mit Peer-to-Peer-Innovationen, digitale Währungen der Zentralbanken (CBDC), Tokenized Securities sowie grenzüberschreitende Zahlungen.

Steigerung der Effizienz nicht zwingend notwendig

Bezüglich der Tokenisierung wird die Kennzeichnung von Wertpapieren behandelt und den Abrechnungszyklus rationalisieren soll. Das BIZ gibt hierbei zu bedenken, dass jedoch Marktteilnehmer nicht unbedingt dafür zu gewinnen sind, da die Dauer für die Liquiditäts- sowie Wertpapierbeschaffung verkürzt wäre. Für die Zukunft hat das BIZ außerdem einige potentielle Probleme genannt. Rechtliche Fragestellungen zur Wertschriften-Token sowie operationelle Risiken waren in diesem Bereich dominierend. Auch die Blockchain Technologie ist im Clearing sowie der Abrechnung nicht zuverlässig erprobt. Die BIZ-Experten sehen einen wesentlichen Erfolgsfaktor darin, kontogebundene mit tokenisierten Systemen interagieren zu lassen.

Digitales Geld nimmt viel Raum ein

Im veröffentlichten Bericht wird digitales Geld von Zentralbanken (CBDC) sehr ausführlich behandelt. Ob die Währungen Konto- oder Token-basiert oder für den Privat- sowie Grosskundenbereich ausgerichtet sein soll, sind hierbei wichtige Fragestellungen. Zudem sei laut BIZ die Dezentralisierung von CBDC-Systemen fraglich, da diese das Potential neuer Schwachstellen offenbart. In einem Ausfallszenario beschreibt die Institution einen Hackerangriff.

BIZ-Chef kritisch gegenüber Kryptowährungen eingestellt

Libra habe die Zentralbankenwicklung massiv befeuert, wie BIZ-Chef Augustin Carstens erläuterte. Es bleibe jedoch unklar, was diese Entwicklung bewirken werde. Bereits in der Vergangenheit hatte sich Carstens kritisch zu Kryptowährungen geäußert. So müssen die Behörden Anleger und Verbraucher schützen, wenn es um die „invasive Verbreitung“ von Kryptowährungen. Neue Technologie seinen keinesfalls mit wirtschaftlichem Fortschritt gleichzusetzen.