China ist nach eigenen Angaben kurz davor, eine eigene Kryptowährung herauszugeben. Eine Einführung stehe "kurz bevor", sagte der Vizedirektor für den Zahlungsverkehr der chinesischen Notenbank auf einer Konferenz. Foto: Zentrale der PBC in Peking, CC 4.0 by Max12Max, Wikipedia Digitaler Yuan als Stütze gegen den starken US-Dollar: Chinesische Zeitungen berichteten, dass die Regierung im Reich der Mitte eine digitale Gemeinschaftswährung mit Kopplung an dreizehn Währungen aus dem ASEAN-Raum plant. Hintergrund ist der aktuell sehr starke US-Dollar, der sich nachteilig auf die Währungen und die Importwirtschaft in vielen Staaten Asiens auswirkt. Grundlage der Idee ist ein Vorschlag von Wirtschaftswissenschaftlern, wie erstmalig in der Zeitschrift
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Digitaler Yuan als Stütze gegen den starken US-Dollar: Chinesische Zeitungen berichteten, dass die Regierung im Reich der Mitte eine digitale Gemeinschaftswährung mit Kopplung an dreizehn Währungen aus dem ASEAN-Raum plant. Hintergrund ist der aktuell sehr starke US-Dollar, der sich nachteilig auf die Währungen und die Importwirtschaft in vielen Staaten Asiens auswirkt.
Grundlage der Idee ist ein Vorschlag von Wirtschaftswissenschaftlern, wie erstmalig in der Zeitschrift »South China Morning Post« berichtet wurde. Es soll ein digitales Zentralbankgeld der chinesischen Währungshüter mit Kopplung an einen multinationalen Währungskorb geschaffen werden. Der Korb soll aus 13 Währungen des ASEAN-Zusammenschlusses gebildet werden und die Wirtschaft der Region von den USA und vor allem dem US-Dollar entflechten. Welche Folgen hätte dieser Fakt auf die chinesisch-amerikanischen Beziehungen?
Das China versucht seine Stellung, als Wirtschaftsmacht in Asien zu stärken, ist kein Geheimnis. Der starke Dollar und die Massnahmen der Zentralbank der USA erschweren jedoch Pekings Pläne. Die mögliche digitale Währung mit Bezug auf die Handelspartner im ASEAN-Bündnis könnte die wirtschaftliche Integration der Mitgliedstaaten– abseits der USA – in jedem Fall verstärken. Bereits seit mehr als zwanzig Jahren handeln die ASEAN-Staaten massiv und mit deutlich reduzierten Zollhindernissen untereinander. Die neue CBDC würde diese Handelspartnerschaften zweifelsfrei weiter verstärken. Ohne Frage steigt jedoch auch der Einfluss Chinas und der Import von Waren aus dem Ausland in US-Dollar wird sinken.
Interesse in der Region zieht der Vorschlag dennoch auf sich. Wichtige Leitwährungen der Region, wie der japanische Yen oder der südkoreanische Won haben allein in diesem Jahr teils mehr als fünfzehn Prozent im Vergleich zum Dollar verloren. Die überregionale Digitalwährung könnte den Verfall zum Dollar ausblenden. Ähnliche Vorschläge gab es bereits in der Vergangenheit, diese wurden jedoch bislang nicht verwirklicht. Bereits in der asiatischen Finanzkrise 2007 und erneut im Jahr 2019 kamen die entsprechenden Vorschläge seinerzeit von malaiischen Politikern. Steigende Zinsen in den USA beflügeln die aktuellen chinesischen Ideen aber mehr und mehr und holen das Thema wieder auf die aktuelle Tagesordnung.
Pilotprogramme mit digitalen Währungen, welche ausschliesslich auf dem Yuan basieren, gibt es bereits mehrfach. Allein im August 2022 wurden mehr als 100 Milliarden chinesische Yuan bei über fünf Millionen Händlern in der Volksrepublik umgesetzt. China hat also genug Vorwissen und einen Erfahrungsschatz zur Umsetzung eines entsprechendes Projektes im ganzen ASEAN-Raum. Ob es tatsächlich zur Schaffung einer digitalen Gemeinschaftswährung kommt, ist absolut offen. China wird jedoch seinen regionalen Einfluss massiv nutzen – ohne Rücksicht auf den Blickpunkt der USA auf diese Angelegenheit.