Die Nachfrage nach Gold in Deutschland steigt und steigt. Wie das World Gold Council bekannt gegeben hat, wurde im vergangenen Jahr Gold im Wert von 8,1 Milliarden Euro gekauft – ein Allzeit-Rekord. Die Zentralbanken kauften indes so wenig Gold wie nie zuvor.

Weltweit ist die Nachfrage nach Gold um ganze 14 Prozentpunkte gesunken. Das bedeutet einen aktuellen Bedarf von rund 3’760 Tonnen. Gleichzeitig stieg jedoch die Investmentnachfrage. Hier sind es drei Prozentpunkte mehr und der Bedarf liegt damit bei 896 Tonnen. Zum Vergleich: der bisherige Rekord wurde im Jahr 2011 aufgestellt, als in Deutschland rund 5.2 Milliarden Euro erworben wurden.

Gold-ETFs mit neuen Rekordwerten

Insgesamt konnte 2020 im Zuge der Corona-Pandemie nicht mit den Vorjahren mithalten. So musste der Goldschmuck-Sektor einen Rückgang um 34 Prozent erleiden, während es in der technischen Industrie rund 7 Prozent Rückgang waren. Den grössten Verlust machte man im Bereich der Zentralbanken, die ihre Netto-Käufe um 59 Prozent reduzierten.

Gleichzeitig ging es wiederum bei den Gold-ETFs nach oben. Goldinvestments in Form börsengehandelter Fonds stiegen um ganze 120 Prozent. Das bedeutet in Zahlen: 877.1 Tonnen und damit ein neues Alljahreshoch. Die gesamte Investmentmenge liegt damit im aktuellen Zeitraum bei 1’773.2 Tonnen.

Bergbauunternehmen stellen weniger Gold zur Verfügung

In Krisenzeiten kommt es auch bei Bergbauunternehmen zu einem deutlichen Rückgang im Goldsektor. So bauten die bekannten Unternehmen 2020 4 Prozent weniger Gold ab. Das bedeutet für die Branche ein 5-Jahres-Tief. Insgesamter Wert im Jahr 2020: 4’633 Tonnen Gold. Im Recycling-Bereich waren es 1’297,4 Tonnen, was in etwa ein Prozent mehr als im Vorjahr ist. Insgesamt konnte der Bergbau also nicht von der Krise profitieren, sondern musste teilweise sogar Verluste verzeichnen.