Auf dem Konto bringt das Geld keine Zinsen. Im Gegenteil, einige Banken berechnen bei höheren Guthaben mittlerweile sogar ein Verwahrentgeld. Und ob das Geld auf der Bank sicher ist? Nicht wenige Sparer haben ihre Zweifel. Also wird mehr Geld zu Hause gehortet.

Deutsche horten durchschnittlich 1’364 Euro Bargeld

Die Deutsche Bundesbank hat nun die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2018 veröffentlicht. Demnach hielten deutsche Bürger 1.364 Euro im „Sparstrumpf“ oder in einem Schliessfach:

Ausmaß und Motive der Aufbewahrung von Bargeld in deutschen Haushalten

Die Deutsche Bundesbank emittierte seit der Einführung des Euro-Bargelds im Jahr 2002 netto rund 780 Mrd € Banknoten und Münzen. Damit stieg der in Deutschland begebene Bargeldumlauf jährlich im Durchschnitt um 8 %. Durch Reiseverkehr und internationalen Sortenhandel migriert ein erheblicher Teil dieses Umlaufs ins inner- und außereuropäische Ausland. Neben der Verwendung als Zahlungsmittel dient der weitaus größere Teil des inländischen Bargeldumlaufs der Hortung, also der längerfristigen Aufbewahrung von Bargeld durch Haushalte und Unternehmen.

Durch eine repräsentative Haushaltsbefragung konnten die von privaten Personen (also nicht von gewerblichen Unternehmen oder Kreditinstituten) außerhalb des Geldbeutels gehaltenen Bargeldbestände erfasst werden. Gemäß dieser Studie bewahrten Privatpersonen in Deutschland im Jahr 2018 durchschnittlich 1364 € zu Hause oder in einem Bankschließfach auf. Die aufbewahrten Bargeldbestände lagen damit um ein Vielfaches höher als die kurzfristig für Transaktionszwecke gehaltenen Bargeldbestände im Geldbeutel (ca. 107 €). Die Verteilung der Beträge in der Bevölkerung war äußerst ungleich und stark konzentriert. Ältere, Besserverdienende und Selbständige hielten im Mittel die höchsten Beträge.

Des Weiteren wurde mithilfe der Daten untersucht, ob aufbewahrtes Bargeld in Zusammenhang mit steuerlichen Vergehen stehen könnte (bspw. Geheimhaltung von Vermögen vor dem Staat). Eine Regressionsanalyse konnte diese Vermutung jedoch nicht bestätigen. Vielmehr scheint mangelndes Vertrauen in die Sicherheit und Belastbarkeit der technischen Infrastruktur (z. B. Angst vor Hackerangriffen) ein wichtiger Erklärungsfaktor für Bargeldreserven zu sein.