Lazarus: Das sind die großen Hacks der berüchtigten Hackergruppe

Die Lazarus Group, eine Hackergruppe mit mutmaßlichen Verbindungen zum nordkoreanischen Regime, hat in den letzten Jahren eine beispiellose Reihe von Cyberangriffen verübt, die den digitalen Raum erschüttert haben. Von den größten Krypto-Hacks der Geschichte bis hin zu Finanzraubzügen auf Banken weltweit – die Spuren dieser Gruppe sind überall zu finden. Besonders im Kryptobereich hinterließ die Gruppe verheerende Schäden und setzte neue Maßstäbe in der Welt der Cyberkriminalität. Doch was steckt hinter diesen Angriffen und was sind die Schlüsselmomente der Lazarus Group? Ein Blick auf ihre größten Hacks und die Auswirkungen auf die digitale Welt.

Der Aufstieg der Lazarus Group

Die Lazarus Group ist nicht einfach eine weitere Hackerbande – sie gilt als staatlich unterstützte Cyberkriminalitätsorganisation, die im Auftrag der nordkoreanischen Regierung agiert. Ihre Aktivitäten sind weitreichend und umfassen Spionage, Sabotage sowie Raub von digitalen Vermögenswerten. Die Gruppe hat sich vor allem auf Angriffe im Bereich der Kryptowährungen spezialisiert, was ihr massive Beute und gleichzeitig großen Einfluss in der Cyberwelt verschafft hat. Doch ihre kriminellen Unternehmungen reichen weit über den Kryptomarkt hinaus. Sie hat sich auch auf internationale Banken, Regierungen und Unternehmen konzentriert, um ihre geopolitischen Ziele zu unterstützen.

Die größten Hacks der Lazarus Group

1. Der Ronin Bridge Hack (2022)
   Einer der bekanntesten und folgenschwersten Angriffe der Lazarus Group war der Hack der Ronin Bridge im Jahr 2022. Die Hacker stahlen rund 625 Millionen US-Dollar in Kryptowährungen, die auf der Blockchain der beliebten DeFi-Plattform Ronin lagerten. Dieser Angriff zählt zu den größten Hacks in der Krypto-Geschichte und zeigte einmal mehr, wie anfällig selbst dezentrale Finanzplattformen für organisierte Cyberangriffe sein können. Das Ausmaß des Hacks zog die Aufmerksamkeit von Sicherheitsbehörden und Krypto-Communities auf sich und führte zu einer Reihe von Sicherheitsaudits und verbesserten Schutzmaßnahmen in der Branche.

2. Der Bybit Hack (2025)
   Im Februar 2025 setzte die Lazarus Group ihren Angriff fort und verwickelte sich in einen weiteren Großangriff – dieses Mal auf die zentrale Krypto-Börse Bybit. Dabei wurden 1,5 Milliarden US-Dollar aus einer Cold-Wallet der Plattform entwendet. Der Vorfall erschütterte den gesamten Kryptomarkt und führte zu einer signifikanten Preisreduktion bei Ethereum und Bitcoin. Doch trotz des riesigen Schadens zeigten sich auch die Stärken der Blockchain-Technologie, als Ermittler die gestohlenen Gelder in Echtzeit verfolgen konnten. Der Hack verstärkte die Diskussion um strengere Sicherheitsvorkehrungen für Krypto-Börsen und führte zu einer intensiveren Zusammenarbeit zwischen Plattformen und Behörden, um solche Angriffe in Zukunft zu verhindern.

3. Der Angriff auf Sony Pictures (2014)
   Die Lazarus Group ist auch bekannt für ihre Cyberangriffe auf Unternehmen aus der Unterhaltungsindustrie. Ein besonders berüchtigter Vorfall war der Angriff auf Sony Pictures im Jahr 2014. Dabei wurden interne Daten und E-Mails des Unternehmens gestohlen und veröffentlicht. Der Angriff hatte nicht nur geschäftliche Konsequenzen, sondern auch politische: Er wurde als Reaktion auf den Film The Interview interpretiert, der die nordkoreanische Führung satirisch darstellt. Der Vorfall führte zu Spannungen zwischen den USA und Nordkorea und ließ die Welt erkennen, wie Cyberangriffe zu geopolitischen Werkzeugen werden können.

4. Der Bangladesch Bank Hack (2016)
   Ein weiterer schwerwiegender Angriff war der Versuch, fast eine Milliarde US-Dollar von der Zentralbank von Bangladesch zu stehlen. Die Hacker nutzten das SWIFT-Netzwerk, um Transaktionen zu initiieren, die fast unbemerkt geblieben wären. Während ein Großteil der Transaktionen gestoppt werden konnte, gelang es den Hackern, 81 Millionen US-Dollar zu stehlen, bevor sie entdeckt wurden. Dieser Angriff war besonders bemerkenswert, weil er zeigte, wie anfällig globale Bankensysteme für Cyberangriffe sind und wie geschickt die Lazarus Group bei der Durchführung von Finanzraubzügen agiert.

Die Taktiken der Lazarus Group

Die Lazarus Group ist bekannt für ihre Raffinesse und Fähigkeit, verschiedene Angriffsstrategien zu kombinieren. Ihre Methoden umfassen Phishing, Ransomware, Exploits von Software-Schwachstellen sowie das Ausnutzen von Sicherheitslücken in Blockchain-Systemen. Ein weiteres Markenzeichen ihrer Angriffe ist die Verwendung von gestohlenen Kryptowährungen, um das Geld zu waschen und es durch verschiedene Krypto-Transaktionen zu verschleiern, bevor es auf regulierte Finanzmärkte übertragen wird.

Die geopolitischen Implikationen

Die Aktivitäten der Lazarus Group sind nicht nur krimineller Natur, sondern auch politisch motiviert. Nordkorea hat wiederholt seine aggressive Haltung gegenüber westlichen Ländern und Institutionen durch Cyberangriffe unterstrichen. Der Diebstahl von Kryptowährungen könnte dabei als Teil eines größeren Plans gesehen werden, Finanzmittel zu beschaffen, um die teuren und international sanktionierten Waffenprogramme des Landes zu finanzieren. Dadurch erhält die Lazarus Group eine besondere Bedeutung im Kontext der geopolitischen Spannungen und der wachsenden Bedrohung durch staatlich geförderte Cyberkriminalität.

Fazit: Eine bleibende Bedrohung

Die Lazarus Group hat sich als eine der größten Bedrohungen im Bereich der Cyberkriminalität etabliert. Ihre Hacks gehören zu den größten und folgenschwersten in der Geschichte der Cyberangriffe und zeigen die Anfälligkeit sowohl des traditionellen Finanzsystems als auch des Krypto-Marktes. Während die Blockchain-Technologie in vielen Fällen eine gewisse Transparenz und Nachverfolgbarkeit bietet, zeigt dieser Fall auch, wie fortschrittlich die Methoden der Hacker geworden sind. Angesichts der geostrategischen Bedeutung dieser Angriffe ist es zu erwarten, dass die Aktivitäten der Lazarus Group noch lange eine zentrale Rolle in der weltweiten Diskussion um Cybersecurity und digitale Kriminalität spielen werden.