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Depotanalyse: Anleger erkennen in der Krise auch Chancen

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Zahlreiche Anleger dürften der Börse im ersten Halbjahr den Rücken gekehrt haben. Viele Investoren haben das niedrige Kursniveau aber auch genutzt, um Positionen aufzubauen, wie eine interne Depotanalyse von justTRADE zeigt. Da gibt es nichts schönzureden: Das erste Halbjahr war für das Gros der Anleger ein Albtraum. Kein Wunder, machten der Börse in den zurückliegenden Monaten doch gleich eine Vielzahl von widrigen Umständen schwer zu schaffen. Und zwar so sehr, dass jeder bedeutende Aktienindex rund um den Globus in den ersten sechs Monaten Federn lassen musste. Während beispielsweise der japanische Nikkei „nur“ auf ein Minus von rund 7 Prozent kommt, büsste der DAX in etwa 20 Prozent ein. Der US-amerikanische S&P 500 weist einen ähnlich hohen Verlust auf – und geriet im ersten Halbjahr

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Zahlreiche Anleger dürften der Börse im ersten Halbjahr den Rücken gekehrt haben. Viele Investoren haben das niedrige Kursniveau aber auch genutzt, um Positionen aufzubauen, wie eine interne Depotanalyse von justTRADE zeigt.

Da gibt es nichts schönzureden: Das erste Halbjahr war für das Gros der Anleger ein Albtraum. Kein Wunder, machten der Börse in den zurückliegenden Monaten doch gleich eine Vielzahl von widrigen Umständen schwer zu schaffen. Und zwar so sehr, dass jeder bedeutende Aktienindex rund um den Globus in den ersten sechs Monaten Federn lassen musste. Während beispielsweise der japanische Nikkei „nur“ auf ein Minus von rund 7 Prozent kommt, büsste der DAX in etwa 20 Prozent ein. Der US-amerikanische S&P 500 weist einen ähnlich hohen Verlust auf – und geriet im ersten Halbjahr damit so kräftig unter Druck wie seit 1970 nicht mehr.

Der rasante Anstieg der Inflation, steigende Leitzinsen, der schon seit über fünf Monaten anhaltende Krieg in der Ukraine, die strikte Null-Covid-Strategie Chinas, löchrige Lieferketten und die damit einhergehende Materialknappheit haben aber nicht nur den Aktienmarkt belastet, auch das Gros der Anleihen und Rohstoffe weist für die ersten sechs Monate rote Vorzeichen auf.

Depotanalyse: ETFs konnten Schlimmeres verhindern

Dass angesichts dieser historischen Baisse Anleger nicht vor Freude im Dreieck springen, versteht sich von selbst. Und dass auch die Depots der Investoren nicht verschont geblieben sind, ist ebenfalls keine allzu grosse Überraschung. Doch wie haben sich Anleger angesichts dieser herausfordernden Gemengelage positioniert? Haben Sie in Panik ihr Engagement am Kapitalmarkt reduziert und die weitere Entwicklung von der Seitenlinie beobachtet – oder wissen Sie, dass für einen langfristigen Vermögensaufbau kein Weg an der Börse vorbeiführt?

Wir waren neugierig und wollten es genau wissen. Daher haben wir uns die Depotbestände unserer Kunden zwischen dem 01. Januar 2022 und dem 15. Juni 2022 näher angeschaut. Dabei wurden nur Depots in die Analyse einbezogen, die bereits im Januar bestanden. Das bedeutet: Dieses Jahr neu eröffnete Depots fielen aus der Betrachtung heraus, da für sie im Januar kein Vergleichswert gezogen werden kann. Die Altersgrenze zwischen jung und alt wurde bei 25 Jahren gezogen.

Zu Beginn des Jahres waren rund 25 Prozent der Depotwerte in ETFs investiert (bei den jüngeren Anlegern in etwa 20 Prozent), weitere 25 Prozent in Krypotwerte (27 Prozent) und in etwa 50 Prozent (53 Prozent) in andere Assetklassen, wobei das Gros in Aktien investiert war.

Diese Verteilung hat sich Mitte 2022 deutlich zugunsten der ETFs verschoben: Sowohl ältere als auch jüngere Anleger haben umgeschichtet und jetzt 29 Prozent ihres Portfolios (bzw. 25 Prozent bei den jüngeren Anlegern) in ETFs angelegt. Diese Veränderung ist auch nur in Teilen durch geringere Kursverluste bei ETFs zu erklären. Insbesondere die jüngeren Anleger haben hier aktiv zusätzlich in ETFs investiert – ihr Gesamtbestand an ETFs ist in dem Zeitraum sogar um 12 Prozent gestiegen. Die Kursverluste konnten hier also deutlich überkompensiert wurden. Ältere Anleger haben zumindest die Kursverluste kompensiert, so dass ihr Gesamtbestand an ETFs nahezu unverändert zum Jahresbeginn ist. Die Kryptobestände sind erwartungsgemäss deutlich gesunken, sie machen bei älteren Anlegern – kommend von 25 Prozent – nur noch 14 Prozent aus, während bei jüngeren Anlegern die Bestände um neun Prozentpunkte auf 18 Prozent gesunken sind.

Dass die Positionen teils aufgestockt wurden, hat sich schon in dem recht kurz analysierten Zeitraum bezahlt gemacht. Betrachtet man ausschliesslich die Positionen, die seit Januar unverändert im Depot sind, ergibt sich ein Kursverlust von etwa 30 Prozent – sowohl bei älteren als auch bei jüngeren Anleger. Dieser ist vor allem bedingt durch einen grossen Verlust bei Kryptowerten (-57 Prozent). Dagegen gehören die ETFs mit einem Verlust von „nur“ 15 Prozent eher zu den „stabileren“ Werten; das ist ein Kursrückgang, der in etwa dem Rückgang des DAX in diesem Zeitraum entspricht. Da Anleger Geld nicht abgezogen, sondern zusätzliche Investments getätigt haben, sind die Bestände insgesamt nur um circa 15 Prozent geschrumpft. Die zusätzlichen liquiden Mittel flossen in unterschiedliche Anlageklassen, allen voran in den ETF-Bereich. Stark nachgefragt wurden dabei insbesondere ETF-Sparpläne, mit denen Anleger – aufgrund des Cost-Average-Effekts – auf lange Sicht einen attraktiven Durchschnittskurs erzielen.

Chancen nutzen, auch in herausfordernden Zeiten

Diese nicht repräsentative Auswertung zeigt: Zahlreiche Anleger wissen, dass es angesichts des anhaltenden negativen Realzins-Niveaus, der hohen Inflation und der insgesamt herausfordernden Gemengelage wenige attraktive Alternativen zum Aktienmarkt gibt – und es sich auf lange Sicht lohnen kann, die Entwicklungen am Kapitalmarkt auch in schwierigen Phasen nicht aus der Ferne zu betrachten. Nun könnten Skeptiker zwar den Einwand äussern, dass die Welt sich im Wandel befindet und keiner weiss, was die Zukunft bringt. Doch ist das keine allzu neue Erkenntnis, zu keiner Zeit. In den zurückliegenden Jahrzehnten stand die Welt aufgrund zahlreicher Krisen und unvorhersehbarer Ereignisse schon mehrfach gefühlt am Abgrund. Und auch heute steht die Welt Kopf, doch sie dreht sich weiter.

Fakt ist: Auch an der Börse sind Angst und Zweifel keine guten Begleiter. Um dies zu erkennen, reicht ein Blick auf die zurückliegende DAX-Performance. So kommt der deutsche Leitindex von Ende 2001 bis Ende 2021 – trotz aller in diesem Zeitraum überstandenen Krisen – auf eine jährliche Rendite von durchschnittlich 5,8 Prozent. Wer 1991 DAX-Aktien kaufte und diese Ende 2021 verkaufte, freut sich gar über ein jährliches Plus von im Schnitt 8,0 Prozent. All diejenigen Anleger, die in Vergangenheit stets zweifelten und Angst vor der nächsten Krise hatten, blieben dem Aktienmarkt wahrscheinlich fern – und haben diese Chancen an sich vorbeiziehen lassen.

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