Mit Wirkung vom 06.01.2021 hat die zuständige Aufsichtsbehörde für den Finanzmarkt in Großbritannien ein Verbot des Handels mit Kryptowährung-Derivaten für private Anleger bekannt gegeben. Neben den Digitalwährung-Derivaten fallen auch ETNs unter das Verbot. Hauptbegründung ist das hohe Risiko und die mangelnde Transparenz für private Endverbraucher als Anleger.

Anlage Produkte für Kleinanleger nicht durchschaubar

Das Verbot, das für alle Firmen gilt, die in oder vom Vereinigten Königreich aus diese Finanzprodukte anbieten, wird vor allem mit den hohen und unkalkulierbaren Risiken begründet, die privaten Investoren bei diesen Finanzinstrumenten drohen würden. Die komplexe Struktur und mangelhafte Transparenz dieser speziellen Anlage-Produkte mache es für Privatanleger unmöglich, diese Assets wirklich realistisch zu verstehen und damit zu bewerten. Außerdem seien diese Titel in der Preisentwicklung so volatil, dass generell keine realistische Einschätzung des Kursverlaufes durch Kleinanleger möglich sei. Somit drohen im schlimmsten Fall schwerste Verluste bis zum Totalverlust.

Bewertung des bisherigen Kursgeschehens

Die Behörde hat diese Risiken und Probleme in der Praxis dieser Instrumente im Handel feststellen können. Auch sollen diese Konstruktionen anfällig für Finanzstraftaten und kriminelle Delikte wie Geldwäsche sein.

Kritik von großen Anbietern für digitale Assets

Das Verbot wird dagegen von großen Anlage-Managern für derartige Krypto-Assets wie Coinshares als zu pauschal kritisiert. Es würden vom Verbot auch seriöse und transparent strukturierte digitale Assets erfasst. Außerdem werde der Kleinanleger unzulässig bevormundet. Bereits durch die Corona Pandemie würden Anleger unter massiven Verlusten leiden und somit zusätzlich noch attraktive Anlage Optionen vorenthalten bekommen. Auch sei die Gleichsetzung von transparenten Assets wie von klar strukturierten Derivaten sowie CFDs mit ETNs nicht angemessen. Der Markt an digitalen Assets und Krypto Derivaten sei zu komplex und verschieden, um alle Instrumente über einen Kamm zu scheren. Auch muss die unterschiedliche Risikobereitschaft auch bei Kleinanlegern Berücksichtigung finden. Es gibt immer auch quasi professionelle informierte Kleinanleger, die natürlich auch das Recht hätten, ein höheres Risiko mit höheren Renditechancen bei ihren Anlageentscheidungen einzugehen.