Revolut beantragt eine Banklizenz. Der britische Konto- und Kartenanbieter will künftig auch klassische Bankdienstleistungen wie Kredite und Sparbücher anbieten und möchte daher seine bisherige E-Geld-Lizenz ergänzen. Langfristiges Ziel ist der Aufbau einer globalen Finanzplattform.

Unterstützung von Branchengrössen

Um diese Ziele zu erreichen, hat Revolut Partnerschaften mit bekannten Finanzunternehmen geschlossen. Zudem wurden Branchengrößen wie Martin Gilbert und der Ex-Goldman-Sachs-Banker Michael Sherwood ins Boot geholt.
Mit prominenter Unterstützung möchte der 2015 gegründete Dienstleister nun in Großbritannien die Volllizenz beantragen. Damit geht etwa die Einlagensicherung bis 85’000 Pfund einher, welche für zusätzliche Sicherheit sorgen soll.

Langfristig sollen weitere Banklizenzen auf der ganzen Welt folgen. Die litauische Lizenz ist bereits vorhanden und wird von dem Start-up vorwiegend für Expansionsmaßnahmen in Kontinentaleuropa verwendet. In Großbritannien agiert man derzeit noch mit eingangs erwähnter E-Geld-Lizenz, welche sich, wie der Name andeutet, auf elektronische Gelder beschränkt.

5.5 Milliarden Unternehmenswert

Revolut hat derzeit eine Bewertung von 5,5 Milliarden US-Dollar. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg mitteilt, sollen mit der Banklizenz neue Dienstleistungen vor allem im Bereich des Zinsgeschäfts Einzug ins Portfolio halten. Zunächst stehen Kredite und Sparguthaben im Fokus, von denen sich das Fintech ein weiteres Wachstum verspricht.

Anvisiertes Ziel ist der Aufbau einer globalen Finanzplattform. Dabei soll es sich um eine App handeln, über die Kunden zentral auf ihre Finanzen zugreifen und diese flexibel organisieren können. Der Handel mit Krypto-Währungen soll dann ebenfalls über diese Plattform möglich sein. Ebenso provisionsfreies Online-Trading und Versicherungen. Zuletzt soll die Plattform auch als Schnittstelle für bekannte Onlinehändler wie Amazon dienen.

Bis zur Vergabe der Banklizenz könnten erfahrungsgemäß noch einige Monate vergehen. Bis dahin setzt Revolut auf die Festigung des bisherigen Finanzangebots. Während der Corona-Pandemie hatte das Unternehmen die Expansion unterbrochen und konnte so auch 2020 die schwarzen Zahlen sichern. Die Banklizenz ist laut Revolut-Gründer Storonsky der erste Schritt des Neubeginns.