Neun Monate lang herrschte bei Revolut Wachstumsstopp. Aber das soll sich in wenigen Tagen ab em 1. Januar ändern. Nun aber erst der Reihe nach. Die britische Digitalbank konnte ihren Umsatz in den letzten Jahren immer wieder stark steigern, aber keinen wirklichen Gewinn erzielen. Im November 2020 wurde nun, zum zweiten Mal in der Firmengeschichte, die schwarze Null erreicht. Das Unternehmen sei gestärkt aus der Corona-Krise hervorgegangen, sagte der Gründer Nik Storonsky. Die Expansion habe fast im gesamten Jahr 2020 geruht, doch nun sollen wieder neue Märkte und neue Produkte geschaffen werden. In Berlin, Indien, Mexiko, Brasilien und auf den Philippinen möchte man in Zukunft Leute einstellen.

Die Produktpalette wächst

Ursprünglich bot das Unternehmen Vielfliegern eine Kreditkarte mit günstigen Wechselkursen an, doch mit der Zeit kamen immer mehr Produkte hinzu. Mit 13 Millionen Kunden und einer Bewertung von 5,5 Milliarden Dollar ist Revolut heute die wichtigste europäische Digitalbank. Zuletzt erkannte die Firma das Acquiring für sich und nimmt seitdem am Boom der Zahlungsdienstleister teil. Auf diesem Markt gibt es bereits einige starke Konkurrenten, doch Revolut hat keine Angst. Man arbeite bereits mit vielen Kunden und Unternehmen zusammen und könne deshalb eine gute Plattform auf die Beine stellen.

Corona-Masnahmen veränderten die Märkte

Das Jahr 2020 stellte für Revolut einen herben Rückschlag dar, denn die weltweiten Reisestopps führten zu einem Einbruch der Kartentransaktionen. Die Haupteinnahmequelle von Revolut war damit weg, denn der Zahlungsverkehr machte in 2019 noch etwa zwei Drittel des Umsatzes aus. Die Firma musste sparen und hat 60 Mitarbeiter entlassen. Der Handel mit Aktien und Kryptowährungen boomte und konnte die Schieflage etwas korrigieren. Die Pleite von Wirecard konnte Revolut ebenfalls nichts anhaben, weil man sich über die Jahre immer unabhängiger von dem Münchener Unternehmen gemacht hatte. In Deutschland tut die Digitalbank sich bisher allerdings noch sehr schwer. Aktuell zählt man nur rund 300’000 Kunden. Im nächsten Jahr möchte man deshalb eine Marketing-Initiative veranstalten und die Zahl der Kunden in den deutschsprachigen Ländern auf 1,5 Millionen steigern. Das Geschäftsmodell wird ebenfalls immer weiterentwickelt und mittlerweile können durch eine entsprechende Lizenz sogar Kredite vergaben werden.